Sommerfahrt „Scotia“

Sommerfahrt nach Schottland

„Scotia“  25. Juli bis 10. August 2009

Ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung. Zwanzig neugierige, abenteuerlustige Dieblicher Pfadfinder im Alter zwischen 14 und 39 Jahren begaben sich auf die beschwerliche Reise ins Land der tapferen Schotten und sagenumwobenen Lochs.

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Genauer gesagt war es der Südrand der berühmten schottischen Highlands im Großraum Aberdeen, hübsch gelegen an der Ostküste des Landes. In drei Gruppen aufgeteilt, traten sie den Weg über Stock und Stein, bergauf, bergab, über verschlungene Trampelpfade und Wege an.
Die Landschaft, die sich ihnen darbot, war zu schön, um eine treffende Beschreibung zu wagen. Dennoch sei so viel gesagt: Ein wunderschönes Panorama aus waldigen, buschigen Bergen, Bächen und Seen eröffnete ihnen jeden Tag neue, unvergessliche Augenblicke.

 
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In alter Pfadfindertradition spielten die Bäche und Lochs in ihrem Hygienehaushalt eine nicht wegzudenkende Rolle als Frischwasserreservoir, Badewanne und Spülbecken (selbstverständlich alles in biologisch abbaubarer bester Ordnung). Sie lernten äußerst freundliche Schotten kennen, die sie mit allerlei mehr oder minder interessanten Informationen ausrüsteten, nach denen man zum Teil gar nicht erst fragen musste. Eine sehr erwähnenswerte Eigenschaft des schottischen Völkchens ist ihre Gastfreundlichkeit. Auf kurze Nachfrage bezüglich eines Schlafplatzes war das Ergebnis kaum absehbar.

Manchmal sprang nur eine trockene Wiese zum Zeltaufbau raus, in anderen Fällen fand man sich im Wohnzimmer der Familie wieder und wurde mit Leckereien aus dem Garten versorgt.

Natürlich kommt man auf zehntägiger Wanderung nicht spurlos an der schottischen Kultur vorbei. Ein faszinierender Teil waren zweifelsohne die traditionellen „Highland Games“, wo mit Baumstammweitwurf, Tauziehen und Dudelsackspielen in pompöser Tracht die schottischen Traditionen gelebt werden.

Der etwas gewöhnungsbedürftige Teil schottischer Gepflogenheiten ist die von Kargheit gezeichnete schottische Küche. Man findet gewiss nicht viele Nationalgerichte, aber die, die man findet, haben es in sich: Haggis! Es besteht aus dem Hauptexportgut Schottland, aus Schaf. Haggis ist ein aus Innereien und anderem gefüllter Schafsmagen, der erst nach stundenlangem Kochen gesundheitlich unbedenklich und genießbar wird.

Nach zehn Tagen knapper Rationen, dürftigem Schlaf und etlichen Kilometern, beziehungsweise Meilen, fanden sich die drei Gruppen zum gemeinsamen Ausklang zu einem dreitägigen Standlager zusammen. Ort des Geschehens war „Templars Park“, ein traditionsreicher Zeltplatz, ausschließlich Pfadfindern zugänglich, in der Nähe von Aberdeen. Kurz angemerkt sei, dass der besagte Zeltplatz 1934 von Robert Stephenson Smith Baden Powell, Lord of Gilwell, Begründer der weltweiten Pfadfinderbewegung, eingeweiht wurde.

Besonders erfreulich waren die zahlreichen besuche ortsansässiger Pfadfinder, die den abendlichen Gesangsrunden ihren ganz eigenen Stempel aufdrückten. Man tauschte Lieder, Spiele und Gepflogenheiten aus, philosophierte über die Pfadfinderei und lernte so sein Gegenüber ein wenig kennen. Hierbei sei gesagt, dass Begegnung und Kennenlernen fremder Kulturen ein unbeschreiblich bereicherndes Erlebnis für Jung und Alt ist.

Nach den letzten drei Tagen mit traumhaftem Wetter und wunderbarer Stimmung kam was kommen musste. Es hieß das letzte Mal die Zelte abbauen und ab nach Hause.

Die Freude war sicherlich groß, nach sechzehn Tagen Abenteuer wieder heimische Gefilde zu erreichen. Aber ein Stück Wehmut nimmt man immer im Herzen mit.

Bericht von Wooki