Herbstlager “Bauen”

 Herbstlager „Bauen“

 (7. bis 9. September 2012)

Wie jedes Jahr Anfang September trafen sich die Dieblicher Pfadfinder am Freitag, den 7. September 2012, auf dem Marzy-Platz, um zum alljährlichen Herbstlager aufzubrechen. Schnell gab jeder Mama und Papa noch einen Abschiedskuss und schon wanderten die 65 Jungs und Mädels zwischen 6 und 26 los. Ihr Ziel war das Kerbestal, der Lagerplatz des Stammes Treverer.

Dort angekommen wurden, mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit, erst die Gruppenzelte, dann das große Gemeinschaftszelt, Jurte genannt, aufgebaut. In der Abenddämmerung, mit einem herrlichen Sonnenuntergang im Rücken, nahmen die Pfadis eine schmackhafte Stärkung zu sich. Wie sich bald heraus stellen sollte war diese auch dringend nötig. Nach dem Essen mussten sich alle noch einmal zur Nachtwanderung aufrappeln. „Diebe“ hatten alle Werkzeuge gestohlen! Und bei einem Lager, das unter dem Motto „Bauen“ stand, ist das denkbar ungünstig. Glücklicherweise waren es sehr ängstliche Diebe, denn sie hatten das Werkzeug unbewacht und durch Fackeln gut beleuchtet im Wald zurückgelassen. Trotzdem war es kein Spaziergang! In den Gräsern und Büschen am Wegesrand verbargen sich viele „schwarze Männer“, die alles daran setzten, die Pfadis zu erschrecken und das gefundene Werkzeug wieder an sich zu reißen.


Aber wie Pfadfinder nun mal so sind, hielten sie gut zusammen und schafften es, ihre Gegner abzuschütteln und das Werkzeug zurückzuholen. Nach dieser Aufregung gingen die Kleineren, also die Wölflinge, in ihre Schlafsäcke. Die Größeren begaben sich zur Singerunde in die Jurte. Doch wirklich lange blieb an diesem Abend keiner auf den Beinen, denn alle wollten für den nächsten Tag fit und ausgeschlafen sein.

Der Samstag begann mit einer Morgenrunde, in der das Lager feierlich eröffnet wurde und die Projekte für den Tag vorgestellt wurden. So konnte man je nach Interesse eine Kräuterschnecke, einen Kühlschrank, einen Solartrockner für Früchte, einen Feuertisch oder einen Lehmofen bauen.

Ein Barfußpfad und ein Weinberg wurden ebenfalls angelegt. Wem das noch nicht genug war, konnte sich künstlerisch im Inneren des Bauwagens austoben oder selber Holundersaft machen. In diesem Sinne wurde den ganzen Tag gehämmert, gebohrt und geschippt. Es wurden Steine für die Kräuterschnecke geschleppt, der Sonnenkollektor des Solartrockners angestrichen, verschiedene Materialien als Untergrund für den Barfußpfad gesammelt, Holunderbeeren gepflückt, Löcher für den Kühlschrank und den Lehmofen gegraben und Drähte für den Weinberg gespannt. Und das alles bei herrlichstem Sonnenschein. Die kleinen und großen Handwerker waren so in ihrem Element, dass sie ihre Arbeit nur für ein schnelles Mittagsessen unterbrachen und dann weiter (er)schafften, bis sie die Dunkelheit zum wohlverdienten Feierabend zwang. Und ein FEIER-Abend sollte es dann auch werden!

In der Abenddämmerung trafen sie sich um den Fahnenmast zum Höhepunkt des Lagers: Dem Bunten Abend. Dieser wurde mit einer Korbpolka im Fackelschein eingeläutet und dann mit vielen Spielen, Liedern und Beiträgen der Gruppen fortgesetzt. Die Blüte des Abends war der Meutensprung der Meute Holluschicki, die zur Sippe wurde und einige Ehrungen.

Am Sonntagmorgen überraschte die Küche mit einem fürstlichen Frühstück für die fleißigen Pfadis. Es gab alles, was das Herz begehrt: Von Pfannkuchen bis Kaffee, denn auch der ist auf einem Lager ohne Strom und Kaffeemaschine nicht selbst verständlich!

Frisch gestärkt wurde den Projekten noch der letzte Schliff verpasst, bevor gegen 13:00 Uhr die Eltern eintrafen, um die Baukunst ihrer Sprösslinge zu bewundern. Bei leckerem Kuchen und strahlendem Sonnenschein gab es für alle die Möglichkeit, sich über die Erfahrungen des Wochenendes auszutauschen, viel Neues auf dem Lagerplatz zu entdecken oder einfach mal zu schauen, wo der Sohnemann oder das Töchterchen das ganze Wochenende zugebracht hat.

Doch alles Schöne hat ein Ende und so mussten auch die Dieblicher Pfadfinder nach einer großen Abschlussrunde wieder auseinander gehen. Doch: Das Band der Hände wird gelöst, aber das Band der Herzen bleibt bestehen und das nächste Lager kommt bestimmt!

Bericht von Eva Kries