Herbstlager “Auf den Spuren des Ritter Kunibert”
September 2009
Wer träumt nicht davon, einmal auf den Spuren grausamer Raubritter aus einer längst vergessenen Epoche zu wandeln, aufregende Abenteuer zu erleben und unermessliche Schätze zu entdecken. Für 52 Pfadfinderinnen und Pfadfinder wurde dieser Traum am vergangenen Wochenende in den finsteren Wäldern und Ländereien rund um das Dieblicher Kerbesbachtal wahr.
Zu Beginn unseres traditionell jährlich stattfindenden Herbstlagers entdeckten wir auf unserem Lagerplatz ein altes, verwittertes Schriftstück. Es handelte sich um das Tagebuch eines schottischen Edelmanns, der vor genau einhundert Jahren die gleiche Reise antrat. Er sprach von Hinweisen, die von Geistern zu erfragen seien.
So begaben wir uns auf eine nächtliche Wanderung, um mehr über die mysteriösen Reichtümer zu erfahren. Im Morgengrauen suchten wir Rat bei der Gemahlin des Kunibert. Die seit Äonen von Jahren schlafende Kunigunde erklärte sich erst bereit uns zu helfen, nachdem sie fürstlich gespeist hatte. Im aufopfernden Wettstreite den Besten Koch unter uns auserwählt, erhielten wir zur Mittagszeit neue Ratschläge von ihr. Doch trotz bestehen eines langen Marsches und lösen von vier kniffligen Aufgaben, suchten wir Kunibert vergeblich. So kehrten wir enttäuscht zum Lagerplatz zurück und gingen wieder zum Lageralltag über.
Als fester Programmpunkt stand abends die feierliche Ehrung einiger Stammesmitglieder an. In festlicher Stimmung versammelten wir uns im Fackelkreis um unserer Sippe Alpaka ihre wohlverdienten Halstücher zu verleihen. Als wir uns gerade zu unserer Singerunde einfinden wollten, hörten wir plötzlich lautes Scheppern aus unserem Gemeinschaftszelt, der Jurte. Es war der Ritter Kunibert höchstpersönlich, der uns mit seinem Besuch beehrte. Er versprach, uns das Versteckt seines Schatzes zu offenbaren, und stellte uns zu diesem Zweck eine Aufgabe. Diese lösten wir erfolgreich am Morgen des darauf folgenden Tages und entdeckten so nun endlich seine Reichtümer.
Nach anstrengender Suche erwarteten uns bereits Eltern und Freunde des Stammes. Kunibert hinterließ uns als sein Erbe zwei junge Eichen, die wir feierlich am Eingang unseres Lagerplatzes pflanzten. Nach dem obligatorischen Fototermin ging unser Herbstlager über gemeinsamem Grillen, Kaffee und Kuchen und lustigem Beisammensein viel zu schnell zu Ende.
Alles in allem war es zwar ein anstrengendes, aber dennoch sehr gelungenes und erfolgreiches Wochenende. Wir hoffen, auch im nächsten Jahr wieder so viele Pfadfinder begrüßen zu dürfen.