Sommerfahrt entlang des Rheinsteiges – Natur erleben
(16. bis 23. Juli 2011)
Sechs Kinder im Alter von neun bis elf Jahren und fünf Gruppenleiter – ausgerüstet mit einem Wanderrucksack, einer Wanderkarte und einem Kompass – reichen, damit das Pfadfinderabenteuer starten kann.
Die Reise startet in Leutesdorf am Rhein. Frohen Mutes und voller Energie geht es den Steilhang zwischen Brombeerhecken hindurch, hinauf. Oben angekommen belohnt ein grandioser Ausblick für den anstrengenden Aufstieg. Über Stock und Stein führt uns unsere viertätige Wanderung an Bächen und einer Mühle vorbei, durch Täler und auf hohe Berge mit schönen Aussichtspunkten. Jeder Pfadi trägt einen Teil des Essens, eine Plane der Kothe (Pfadfinderzelt) sowie einen Anteil des Gemeinschaftsgepäcks.
Wir leben im Einklang mit der Natur und getreu dem Pfadfindergesetz: Einfach und sparsam. Ganz ohne Handy, Wii, Fernseher, vorgefertigten Spielen und Radios entdecken alle gemeinsam immer wieder atemberaubende Dinge, die die Natur uns zu bieten hat, wie z.B. einen Wasserfall, die Schichten eines Baumes, verschiedene Bäume und Tiere. Weder der zwölf Stunden anhaltende Regen, noch die Blasen an den Füßen können uns von unser Reise abhalten, wir lernen viele nette Leute kennen, die uns unsere Trinkflaschen auffüllen, ihren Garten als Zeltplatz zur Verfügung stellen, mit uns ein Stück des Weges gehen, uns unseren Müll entsorgen, oder von ihren eigenen Reisen erzählen.
Jeden Abend bauen wir unser „Kamel“ (Pfadfinderzelt), dort, wo es uns gefällt, kochen gemeinsam und singen verschiedene Lieder. Am Ende des ersten Teiles des Abenteuers stranden wir auf dem Pfadfinderzeltplatz im Brexbachtal in Bendorf-Sayn mit Kindern, die sich zu Baumbestimmungsexperten und Kamelaufbaugenies entwickelt haben – eine Gruppe, die erlebt und gelernt hat, dass ein Team mehr erreichen kann und schneller ans Ziel kommt. Vor allem wissen die Kinder und Gruppenleiter die kleinen Dinge des Lebens, wie z.B. fließendes Wasser, einen warmen Kakao und ein Dach über dem Kopf zu schätzen.
Bereits auf der Wanderung lernen die Pfadfinder die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft kennen und schätzen. Mit diesen Elementen beschäftigt sich die Gruppe in den weiteren drei Tagen noch intensive. Ebenso wie mit den „Pfadfindergesetze“: Hilfsbereitschaft Toleranz und die Gabe, sich einzuordnen.
So sind z.B. beim gemeinschaftlichen Vulkanbau die Leistung und das Können jedes Einzelnen gefragt – ebenso beim gemeinsamen Vorbereiten der Mahlzeiten. Bei der Elementolympiade geht es darum, in Zweier-Teams verschiedene Aufgaben zu meistern, wie z.B. Erdtransport mit einem Löffel im Mund, gemeinsames Luftmatratze aufblasen oder Schätzen von einem Kilo Erde. Alle Aufgaben können nur als Team gelöst werden.
Bericht von Catrin Brust