Sommerfahrt nach Finnland
05. bis 19. August 2016
Freitagmorgen 04:45 Uhr – Koblenz Hauptbahnhof. Während die letzten Koblenzer Nachtvögel ihren Heimweg antreten und die ersten Frühaufsteher sich auf den Weg zur Arbeit machen, versammeln sich 19 müde aber hochmotivierte Pfadfinder und Pfadfinderinnen des Stammes Treverer aus Dieblich in der Eingangshalle des Bahnhofs – Ziel: Finnland!
Zehn Stunden später stehen sie am Bahnhof in Helsinki und verabschieden sich in drei Fahrtengruppen: Die jüngste Sippe Impala (ab 12 Jahre) macht sich mit dem Bus in Richtung Vääksy, die Sippe Akita verschlägt es an den Saimaasee und die Sippe Karibu fährt mit dem Zug nach Tampere.
Sippe Karibou – Fahrtengebiet: Pirkan Taival Tampere
Elf Tage lang heißt es Zelt abbauen, Rucksack packen, loslaufen, Pause machen, weiterlaufen, Aussicht genießen, weiterlaufen, Zeltplatz suchen, weiterlaufen, Zeltplatz finden, Zelt aufbauen, Abendessen kochen, singen, ab und zu Schoki essen, schlafen gehen, und am nächsten Tag das Ganze von vorne. So was heißt im Pfadfinderjargon “haijken” oder “auf Fahrt gehen”.
Sippe Impala – Fahrtengebiet: Vääsky – Evo Hiking Area
Dabei bewundern wir ausschweifende Nadel- und Birkenwälder die sich manchmal plötzlich in ein Moor verwandeln – was leider zu nassen Schuhen führen kann. Die zahlreichen, wunderschönen Seen nutzen wir für (Sonnen-) Bäder. Hier kann man seinen Angelkünsten freien Lauf lassen: Ob mit Pilzen, Keksen oder Würmern, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – nur mögen Fische leider nicht alles. Bis auf die Sippe Impala erfreut sich niemand über einen Fang, auch wenn dieser nur ein Geschenk ist.
Sippe Akita – Fahrtengebiet: Parikala – Lappeenranta, Saimaa See
Das Jedermannsrecht erlaubt es uns überall ein Zelt aufzustellen, solange die Natur nicht beschädigt wird. Dies müssen wir jedoch kaum in Anspruch nehmen, da die Finnen in regelmäßigen Abständen kleine Schutzhütten, sogenannte Laavus, aufgestellt haben. Neben diesen gibt es in der Regel eine Feuerstelle, einen randvollen Schuppen mit Holz und entsprechenden Geräten, sowie einer Komposttoilette. Wo Wasser ist, gibt es auch Mücken. Doch können uns diese Plagegeister nicht vom atemberaubenden Anblick der Natur ablenken. Tagelang wandern wir durch die Wildnis ohne eine Menschenseele zu sehen. Wenn wir dann mal einen Finnen antreffen (sie verstecken sich in ihren kleinen Sommerhäuschen, sogenannte “Mükkis”), werden wir mit ungewohnt herzlicher Gastfreundschaft empfangen. Elf tagelang sind wir auf uns alleine gestellt und leben in harmonischem Einklang mit der Natur.
Alle (Standlager) – Rastila Camping, Kavavaanikatuk, 00980 Helsinki
Danach treffen sich alle Fahrtengruppen auf einem Zeltplatz in Helsinki. Hier werden die letzten Tage mit Erzählungen von manch tollem Erlebnis verbracht und die Stadt besichtigt. Mit einer großartigen Gesangseinlage in Form von Straßenmusik verdienen wir uns leckeres Eis. Nach einem großem Abschlussessen treten wir den Weg Richtung Heimat an und blicken sehnsüchtig auf die nächste Fahrt.