Schneekohtenfahrt
28. bis 30. Dezember 2012
Schneekohtenfahrten beim Stamm Treverer haben seit der ersten Schneekohtenfahrt einiges an “Schrecken” eingebüßt: Es hat sich herum gesprochen, dass die Wetterlagen milder, die Wege besser werden und Schutzhütten zunehmend Kohten ersetzen.
Auch die Schneekohtenfahrt 2012 ist da keine Ausnahme. Vom 28. bis zum 30. Dezember bewanderten vier Treverer-Pfadfinder und zwei Gäste vom Stamm Schwarzer Adler die Eifel nordwestlich von Mayen: Die Traumpfad-Wanderwege “Wacholderweg” und “Bergheidenweg” wurden schon im Vorfeld als Ziel auserkoren.
Der Status als Premium-Wanderwege versprach nicht zu viel und führte uns durch eine zwar windige, aber ansehnliche deutsche Kulturlandschaft. Das größte zusammenhänge Bergheiden-Gebiet in Mitteleuropa ist die Folge jahrhundertelanger Landwirtschaft. Rodung ließ die Böden verarmen, die hernach als Weideland dienten. Nur Bergheiden und Ginster blieben auf den Weiden übrig, denn die Weidetiere fraßen alle anderen Pflanzen restlos weg.
Nach einer Wanderung von 16 km erreichten wir am ersten Tag die Schutzhütte Wachholderhütte nördlich von Langenscheid. Um den aufkommenden Stürmen zu trotzen errichteten wir in der Hütte unsere Kohte. Diese zweifach geschützte Konstruktion hielt uns auch den folgenden Vormittag in schläfriger Gefangenschaft. Entgegen der ursprünglichen Pläne brachen wir erst am fortgeschrittenen Nachmittag auf. Nach dreistündigem Spaziergang bei gelegentlichem Sonnenschein durch die benachbarten Ortschaften Langenscheid und Langenfeld bezogen wir Quartier in einer weiteren Schutzhütte hinter Langenfeld. Wir hatten jedoch dazu gelernt und stellten wohlweislich den Wecker. Eine Singerunde mit kandierten Bratäpfeln ließ die Mühen des Tages vergessen.
Am nächsten Morgen marschierten wir diszipliniert und konzentriert die verbleibenden acht Kilometer bis Parkplatz, an dem wir den zwei Tage zuvor Bus geparkt hatten. Wir erreichten das Ziel satt und nach Feuer riechend eine halbe Stunde eher, als wir Tags zuvor aufgestanden waren. Tatsächlich waren wir am ersten Fahrtentag etwa so lang unterwegs wie an den beiden anderen Tagen zusammen. Dabei ist der erste Tag der gleichzeitig auch der Anreisetag, steht also nur zur Hälfte zum Wandern zur Verfügung! Insgesamt bleibt die Schneekohtenfahrt 2012 aber nicht nur wegen der liberalen Streckenführung in Erinnerung, sondern auch wegen der großzügigen Brot-Rationierung von 4 Stullen pro Nase und Mahlzeit.
Wooki